Was ist Tequila?

Ursprünglich stammt Tequila (Aussprache [te 'kila]) aus Mexiko – dort gilt er als Nationalgetränk. Es handelt sich um einen Brand, der aus Agaven hergestellt wird. Tequila ist außerdem eine Unterart der mexikanischen Spirituose Mezcal (auch Mescal oder Meskal). Der Alkoholgehalt von Tequila liegt in der Regel zwischen 38 und 40 Prozent, kann jedoch auch bis zu 50 Volumenprozent erreichen.
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Ablauf der Tequila-Herstellung

Die Grundlage für Tequila aus Mexiko ist das Herz (Piña) der blauen Weber-Agave. Die Pflanzen wachsen bis zu neun Jahre lang auf Agavenfeldern in der Umgebung der Stadt Tequila, die dem Getränk seinen Namen gab. Traditionell wird das Innere der Agave nach der Ernte zwischen 24 und 36 Stunden lang bei bis zu 85 °C dampfgegart. Bei größeren Brennereien kommen Autoklaven (luftdicht verschließbare Druckbehälter) zum Einsatz, in denen die Agaven mit Druck und heißem Dampf behandelt werden. Dadurch lässt sich ihre „Garzeit” auf etwa 14 Stunden verkürzen. Bei diesem Prozess wird der in den Agavenherzen enthaltene Mehrfachzucker in Einfachzucker umgewandelt. Nachdem sie abgekühlt sind, werden die Agaven zerkleinert und mit Wasser übergossen, um den enthaltenen Saft und Zucker zu lösen. Anschließend werden die Pflanzen ausgepresst und man erhält Agavenmost oder, wenn alle Pflanzenteile entfernt werden, Agavensirup.

Soll aus dem Most oder Sirup ein 100-Prozent-Tequila hergestellt werden, gibt man ihn ohne jegliche Zusätze in einen Tank. Alternativ kann der Zucker aus dem Agavensirup oder -most mit regulärem Zucker gemischt werden. Der Gesamtzuckergehalt darf in diesem Fall zu bis zu 49 Prozent aus regulärem Zucker bestehen, mindestens 51 Prozent des Zuckers müssen aus der Agave stammen. Man spricht dann von einem „mixto Tequila”. Anschließend wird der Agaven-Flüssigkeit Hefe zugegeben, um eine Fermentierung zu ermöglichen. Nach 24 Stunden bis 12 Tagen stirbt die Hefe ab, da der Zucker in Alkohol umgewandelt wurde. Der Alkoholgehalt liegt nun bei etwa fünf Prozent. Durch eine zweifache Destillation in Kupferbehältern oder Stahltanks entsteht letztendlich Tequila mit bis zu 50 Volumenprozent Alkohol. 100-Prozent-Tequila muss nach der Herstellung noch in Mexiko direkt in Flaschen abgefüllt werden und erhält die Bezeichnung „Hecho en México” (hergestellt in Mexiko). Der gemischte Tequila kann in Tanks transportiert und andernorts abgefüllt werden.

Welche Tequila-Sorten gibt es?

Der Geschmack von Tequila verändert sich entsprechend seiner Reifezeit. Der Agaven-Brand wird folglich nach Reifegrad in fünf Klassen eingeteilt:

  • Blanco (Silver): Tequila Blanco wird direkt nach der Destillation in Flaschen abgefüllt. Er ist vollkommen transparent und zeichnet sich durch seine scharf-fruchtigen Agaven-Noten aus. Diese Tequila-Sorte eignet sich besonders gut zum Mixen von Cocktails.
  • Joven (Oro, Gold): Beim goldenen Tequila handelt es sich um eine Mischung aus Tequila Blanco und einem gealterten Tequila. Durch die Anreicherung mit Zuckercouleur, Eichenholzextrakten oder Zuckersirup kann der Geschmack des Getränks weicher und gereifter erscheinen.
  • Reposado (Aged): Der gealterte Reposado-Tequila reift nach der Destillation mindestens zwei Monate lang in Eichenholzfässern.
  • Añejo (Extra-aged): Tequila Añejo reift zwischen ein bis drei Jahre lang in Eichenholzbehältern, die höchstens 600 Liter fassen dürfen.
  • Extra-añejo (Ultra-aged): Die Kategorie Extra-añejo wurde 2006 eingeführt und beschreibt Tequila, der mindestens drei Jahre in Eichenfässern gelagert wurde.

Tequila-sorten

Generell gilt: Je länger der Tequila reifen durfte, umso weicher, intensiver und komplexer werden seine Geschmacksnuancen, die Schärfe des Alkohols nimmt ab. Typisch für den Geschmack von Tequila sind rauchige, würzige, fruchtige und mineralische Aromen. Außerdem verändert sich durch die Reifung die Farbe: Der ursprünglich klare Brand nimmt einen tiefen Goldton an.



Agavenfeld

Tequila mit Wurm – was hat es damit auf sich?


Beinahe jeder hat schon einmal davon gehört – der sagenumwobene Tequila mit Wurm in der Flasche. Doch woher stammt die Geschichte? Wie so oft steckt in der Legende vom Tequila-Wurm ein wahrer Kern: In den Fünfzigerjahren stellte der mexikanische Mezcal-Produzent Jacobo Lozano Páez fest, dass sich der Geschmack von Mezcal veränderte, wenn er aus Agaven hergestellt wurde, deren Blätter mit den Raupen des Dickkopffalters befallen waren. Daraus entstand der Marketing-Gag, den Mezcal mit einer in der Flasche eingelegten Schmetterlingsraupe zu verkaufen. Auch heute wird noch teilweise Tequila mit einer eingelegten Raupe oder einem Wurm verkauft. Dies hat jedoch keine Auswirkungen auf den Geschmack des Tequilas und sagt auch nichts über die Qualität des Getränks aus – sprich: Tequila mit Wurm ist nicht hochwertiger als Tequila ohne.

Tequila - wie trinkt man die Spirituose?

Haben Sie eine Flasche Tequila gekauft, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, den Agaven-Brand zu genießen. Wir geben Ihnen die Tipps zum richtigen Trinken von Tequila!

Übrigens: Ungeöffnet ist Tequila jahrelang haltbar. Im Idealfall lagern Sie das Getränk aufrecht, dunkel, trocken und kühl bei unter 20 °C. Ist die Flasche geöffnet, verliert der Tequila nach und nach an Geschmack und sollte deshalb innerhalb von etwa drei Monaten aufgebraucht werden.

Tequila trinken


Tequila pur trinken

In Mexiko wird hochwertiger, gereifter Tequila Reposado oder Añejo traditionell in kleinen Schlücken genossen. Dabei sollte der Brand Zimmertemperatur haben, also ist Eis nicht nötig. Der ungekühlte Tequila kann seine Aromen voll entfalten, sodass Sie sein Profil voll auskosten können. Das richtige Tequila-Glas für diesen Anlass ist ein sogenanntes „Caballito”-Glas, das etwa fünf Zentiliter (cl) fasst. Alternativ können Sie auch einen Cognac-Schwenker nutzen.


Tequila mit Zitrone oder Limette und Orange

Ein Klassiker auf Partys in Europa und in den USA ist ein Shot Tequila mit Zitrone und Salz. Dafür wird erst die Hand mit einer Zitronenspalte angefeuchtet, dann mit Salz bestreut und anschließend abgeleckt. Im Anschluss wird der Tequila ausgetrunken und in die Zitrone gebissen.

Als Alternative zu Tequila und Zitrone trinken viele Menschen gerne goldenen Tequila mit Orange und Zimt. Dazu streuen Sie etwas Zimt auf ein Stück Orange, trinken den Shot und beißen anschließend in die Orange. Diese Variante empfiehlt sich für Tequila-Fans, die es gerne etwas süßer haben.

In Mexiko ist das Trinken von Tequila mit Zitrone oder Orange eher unüblich. Stattdessen trinken Mexikaner Tequila gerne mit Limette: Sie streuen Salz auf die Limette, beißen ein Stück ab und zerkauen es. Dann trinken sie einen kleinen Schluck der Spirituose. So werden die Tequila-Gläser nach und nach geleert – niemals auf ex!


Tequila-Cocktails mischen

Tequila pur trinken ist nicht jedermanns Geschmack. Vielleicht sind Ihnen farbenfrohe Cocktails lieber, bei denen der eher herbe Tequila-Geschmack mit fruchtigen Noten abgemildert wird. Sehr beliebt sind Margaritas, ein Mix aus Tequila, Limettensaft und Orangenlikör. Neben der klassischen Mischung gibt es auch Abwandlungen wie Strawberry Margarita und Blue Margarita. Andere typische Tequila-Cocktails sind Tequila Sunrise und Black Death.

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